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Der gefallene Adler - Ich Jan Argus
 
Irgendwie ging es mir nicht gut. Ob es daran lag, dass ich noch ein Bierchen getrunken hatte, obwohl ich eigentlich wegen dem morgigen Tag lieber hätte schlafen sollen, oder ob es an dem nächsten Morgen generell lag, konnte ich nicht mehr sagen, als ich mich ins Feldbett legte. Mir gingen Tausende von Gedanken durch den Kopf, doch ich musste einfach schlafen. Ich redete mir noch ein, dass es immer so schlimm sei, wenn es die erste Mission ist. Das war natürlich nicht so! Viele vor mir, die wie ich die Ausbildung zum Spion schafften, waren erfolgreich und wirklich sehr begabt. Man hatte mir gesagt ich sei einer der Besten meines Jahrganges. Ich war auch einer der einzigen! Meine Kollegen schliefen schon neben mir und ihr Schnarchen beherrschte auf schrecklichste Weise meine Ohren. Ich starrte zur Decke. Außer ein paar Wasserflecken war allerdings wie erwartet nichts zu sehen. Wir schliefen in einem verlassenen und durch den Krieg zerstörten alten Bunker. Es war nicht wirklich komfortabel. Es war nur wichtig, dass es so nah und unauffällig wie möglich an der Grenze unseres Einsatzgebietes lag. Deshalb war auch nur das Nötigste herangeschafft worden. Alles sollte völlig lautlos und unsichtbar sein. Dafür waren wir trainiert worden!
In meinem Team gab es außer mir noch 4 andere Mitgliedern.
Da war einmal José, der Starke. Er war wirklich kräftig, außerdem hatte er viel Erfahrung. Bevor er Spion wurde, war ein gewöhnlicher Soldat. Er hatte so viele Kriege schon überstanden, dann kam er hauptsächlich wegen seiner Erfahrung in das Team. Die anderen sagten, es wäre vor ein paar Monaten gewesen, doch er hatte irgendwie auch schon bewiesen, dass er sich mit den Taktiken , die die gegnerischen Soldaten bevorzugten auskannte. Deshalb redete unser Teamkapitän oft mit ihm.
Tomson war als unser Kapitän wirklich die beste Wahl die es geben konnte. Es schien, als sei er dafür geboren worden. Er war sehr taktisch veranlagt und dennoch achtete er auf seine Mannschaft, manchmal ein wenig übermütig, doch nie verlangte er etwas seinen Mitgliedern ab, was er ihnen nicht zutraute. Er war hochintelligent und las ständig Bücher, wenn er nicht gerade damit beschäftigt war, die neusten Karten oder die wichtigsten Informationen zu studieren.
Dann gab es noch Henrick unser Waffen Experten. Er war schlichtweg unentbehrlich für unser Team und kannte sich mit allem aus was in irgendeiner Form mit Technik zu tun hatte. Eigentlich besaßen wir keine richtigen Waffen. Zumindestens nicht zu viele zum Töten, zwar hatte jeder eine Baretta bei sich, doch wir bevorzugten Spionagewaffen.
Der Letzte im Bunde war jemand von dem keiner so genau etwas wusste. Jeder hielt sich aber auch zurück etwas dagegen zu tun. Er war schlecht einzuschätzen und sagte er käme als Experte von einem Minister unseres Landes für diese Mission. Und so schien es auch. Er schien sich wirklich zu gut für so ein Gesindel wie uns, doch wir versuchten ihn zu akzeptieren. Das Team musste stimmen das war das Wichtigste, so hatte man es mir auch an der Schule beigebracht. Sein Name war Igor Tucholsky.
In Wirklichkeit konnte ich mich diesem Team nicht zuordnen. Das war wahrscheinlich auch der Grund meiner Nervosität. Wer wollte schon einen Spionageneuling in einer wichtigen Mission dabei haben.
Doch nun zwang ich mich zum Einschlafen. Ich dachte nur noch einmal kurz an den Moment zurück, wo wir alle ganz schnell heute abend aus dem Laster stiegen und die paar Säcke in den Bunker schafften. Vor noch 24 Stunden war ich in meiner kleinen Wohnung in der Hauptstadt und hatte keine Ahnung, was da auf mich zukam.
Grell leuchtete es vor meinen Augenlieder und trotz des plötzlichen Erwachens, verhinderte das Licht das Aufreißen meiner Augen.
Eine Stimme schrie mich an: "Was, schläfst du noch? Einsatzbesprechung in 5 Minuten! Du hast wohl gestern wirklich ein wenig zu viel gesoffen!"
....nach einigen Sekunden hatten sich meine Augen an das Sonnenlicht gewöhnt und ich erkannte gerade noch so, wie Henrick aus der Tür ging.
"Ok, da wir nun endlich alle zusammen gekommen sind", begann Tomson, " kann ich ja anfangen. Ich habe heute morgen das Schreiben unseres Präsidenten bekommen, diesen Auftrag durchzuführen. Ich bin davon überzeugt, dass ihr hervorragende Arbeit leisten werdet und wir alle heil hier wieder herauskommen." Er machte eine kleine Pause, dann erzählte er weiter. Es ging um ein ganz bestimmtes Haus, indem sich höchstwahrscheinlich die Informationszentrale von Waungland befand. Der Satellit hatte uns schon detaillierte Bilder gezeigt. Man konnte es gar nicht Haus nennen, es war eher eine Villa. Und das würde wirklich nicht einfach werden. Die Aufgabe war, so viele Informationen über die Verteidigungsanlagen wie möglich zu beschaffen und die Idee von Tomson bestand darin, den Hauptrechner dieser Zentrale anzuzapfen, um es einfach abzuspeichern.
..."o.K. dann jetzt mein Plan! Ich bleibe diesmal mit Henrick im Einsatzwagen und überwache alles per Funk.
Sie, Tucholsky gehen auf Beobachtungsposten 1. Der ist hier, ungefähr." Er zeigte auf das eine Foto, das man mit einem Grundriss vergleichen konnte. "Sie werden dort liegen. Henrick gibt Ihnen ein Gewehr und ein Fernglas. Später sage ich Ihnen dann, was Sie machen sollen. Ich habe ja in Ihrem Bericht gelesen, dass Sie auch Scharfschütze sind. José, du wirst unser Lockvogel. Du wirst als Reporter getarnt da aufkreuzen und dich ein wenig umschauen. Dabei wirst du...", er zeigte blitzartig auf mich. Er war wirklich in allem von diesem Plan überzeugt, ".. dabei wirst du, dich durch den Lüftungsschacht hineinbegeben und uns unsere Daten vom Hauptcomputer holen.
Noch jemand Fragen?"
"Ja, wo ist dieser Schacht und wie groß ist er?", begann Henrick.
Er zeigte wieder auf eines der Bilder. "Da geht unser Freund hinein und wird dann ungefähr hier heraus kommen. Doch jetzt müssen wir erst einmal alles observieren und herausfinden, wie die Gänge der Wächter sind und so weiter.
Es wird schon klappen keine Angst. Also dann alle los. Uns wurde schon ein Kleintransporter zu Verfügung gestellt. Wir helfen jetzt alle ihn zu beladen!"
Wir erhoben uns fast alle gleichzeitig und beluden, was Henrick uns auftrug.
Die Observation lief ohne Komplikationen, doch musste ich ständig an meinen Teil der Mission denken. Mir wurde da wirklich viel Verantwortung übertragen.
Wir hatten herausgefunden "wo" und "wann" die Wachen patrouillieren. Außerdem noch höchstwahrscheinlich alle Kameras, die von Außen zu sehen waren, identifiziert.
Jetzt war jeder auf seinem Posten und wartete auf das Kommando zum Zugriff. Ich lag hinter dem Haus im Gebüsch. Tuchosky hatte sich in einem dicht bewachsenem Baum gehängt und gab schon das o.K. über Funk, doch die Antwort, die zu hören war, überraschten uns. Tomson schrie ihn nämlich an: "Was machen Sie! Sie sollten doch gar nicht an diese Stelle gehen! Sie müssen da weg! Ich habe gesagt, Sie sollen auf das gegenüberliegende Dach!"
Jeder von uns hatte einen Knopf im Ohr und ein Mikrophon an der Jacke, wie man das halt so kennt.
"Man lass ihn doch! Wir haben Wichtigeres zu tun!", antwortete José ruhig! "Ich fang jetzt an und geh `rein! Und Henrick, ich hoffe für dich, die erkennen nicht sofort, das ich verdrahtet bin und eine Baretta dabei habe!"
"Keine Angst", entgegnete er, "die sind alle mit einer Spezialschicht überzogen, das heißt mit Scannen kommen sie nicht weiter und mit Metalldetektoren erst recht nicht, weil ich noch extra gegen die Dinger ein Störmagneten in deinem Schuh habe."
"Ich will dich jetzt nicht grinsen sehn. Wir wissen ja, das du sowas kannst."
"Beschreibt was er gerade macht, ich kann das doch nicht sehn!",bat ich durch das Mikro.
"Er geht jetzt durch die Glastür am Eingang. Die Knopfkamera funktioniert hervorragend. O.k., der Typ vom Eingang kommt gerade auf ihn zu. Wenn du jetzt still bist, kannst du es selber hören!"
"Darf ich fragen, wer Sie sind und was Sie hier wollen?"
"Aber natürlich, dafür werden Sie ja bezahlt! HaHaHa! Ich bin der Reporter vom Square Magazin. Ich mache einen Bericht über diese interessante Anlage! Ich werde doch erwartet, also lassen Sie mich durch! Ich tu doch keinem etwas! Sehen Sie! Draußen da steht sogar mein Wagen."
Das war auch so ein Tick von Tomson. Der Wagen, in dem er sich mit den Geräten befand, war mehr als auffällig mit der Aufschrift des Square Magazin bedruckt! Der Zweck war, dass niemand in einem auffälligen Wagen ein paar Spione vermutet!
"Tut mir leid, aber ich kann Sie leider nicht durchlassen! Sie stehen nicht auf derListe! Wenn jemand nicht auf der Liste steht, kann ich denjenigen auch nicht `rein lassen!......
In der Zeit der Unterhaltung hatte mir Tomson schon den Befehl zum Zugriff gegeben. Daraufhin kroch ich aus dem Gebüsch! Es war stockfinster, das lag vor allem daran, dass ich im Schatten des Hauses war, andererseits auch daran, das wir Winter hatten und es um 8 im Winter nunmal dunkel war. Ich roch das Gras, als ich mich bis zur Mauer so leise wie möglich robbte. Dort angekommen drückte ich mich an die Wand. Ich blickte nach schräg oben. Dort klaffte das Metall des Lüftungsschachts. "Achtung die Kamera sieht dich nicht in 3....2....1...los!"
 
 
 
 
 
 
© Philipp Burckhardt 2005,
supportet by ALO und gefallaener-adler.de.vu
 
 
 
 
 



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